Kompendium

K 6 – Wie sich der Rhythmus bemerkbar macht

25 Juni 2016
Im sechsten Kapitel hat Salli an einem einzigen Tag einiges aufs Haupt bekommen. Von morgens bis abends hat sie Dinge getan, die sie sich nie zuvor zugetraut hätte: Ein Pferd transportiert, eine Birke bemalt, einen grimmigen Mann halb an- und ausgekleidet. Nervös und voller Hektik.

K 6 – Das Kürzere vor dem Längeren

26 Juni 2016
Satzglieder, die eine gewisse Fülle aufweisen, besitzen offenbar eine Art Abonnement auf eine Position Richtung Satzende, die stattlichen Nomen lassen die dünnen Pronomen einfach nicht vorbei. Es herrscht so etwas wie Faustrecht.

K 6 – Reflexivpronomen, Angaben, Modalpartikel

27 Juni 2016
Einem Wechsel nur diesem klanglichen Prinzip zuliebe begegnen wir auch beim Reflexivpronomen sich. Dieses Wort ist von seiner Eigenbedeutung her ein ausgesprochen informationsschwaches Bürschlein.

K 6 – Doppelnamen, Wortpaare und "nicht"

28 Juni 2016
Der rhythmische Schwung, der unser Sprachgefühl trägt, reicht bis in die Namensgebung: Ann-Kathrin, Marie-Luise, Hans-Jürgen und Karl-Theodor. Keine deutsche Mutter würde ihren Sohn Theodor-Karl rufen. Und bei mehreren Namen? Kaspar, Melchior und Balthasar heißt es in der Bibel; Tom und Jerry im Comic.

K 7 – Was die Artikel bewirken

29 Juni 2016
Wie ungern dieser Sergey über seine Vergangenheit spricht. Immer wenn Salli nachfragt, zieht er alles zu. War da etwas Schlimmes? Wollen wir hinter den Vorhang sehen? Gut, also:

K 7 – Artikel und Sprachen

30 Juni 2016
Dass sich Artikel in einer Sprache finden, ist keine Selbstverständlichkeit. Artikel sind junge Wesen im Wörterdschungel. Bei weitem die meisten Sprachen besitzen keine, darunter Türkisch, Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Georgisch und sämtliche slawischen Sprachen wie Russisch, Polnisch oder Tschechisch. Latein hatte noch keine Artikel, seine modernen Tochtersprachen schon.

K 7 – Auch kein Artikel ist ein Artikel

1 Juli 2016
Im Plural verwandeln sich derdiedas in dieBei eineine legt da die deutsche Logik einen Riegel vor. 

K 7 – Es wird amtlich

2 Juli 2016
Normalerweise haben wir also gute – dramaturgische – Gründe für den Nullartikel. Er sorgt dafür, dass sich nicht Spannung aufbaut für eine Szene, die völlig harmlos und erwartbar ist. Die Energie für die Spannung brauchen wir schließlich dann, wenn es wirklich interessant wird. 

K 7 – Wie Artikel alte Hierarchien sprengen

3 Juli 2016
Ein Nomen, dem der Indefinitartikel ein, eine seinen ersten Auftritt ankündigen will, ist natürlich der Star im Satz. Mit einer solchen Ausstattung hat es die Macht, altehrwürdigste Stellungsregeln über den Haufen zu werfen. So haben wir es bisher gelernt:

K 8 – Wohin mit den Angaben?

4 Juli 2016
Nun haben wir sie also soweit, Salli und ihren Sergey. Was die beiden tun, können wir uns ja vorstellen, wir hätten also alle Bestandteile für einen Satz beisammen, wie wir ihn bisher kennen: Subjekt, Verb, Objekt – Sie lieben sich. Genügt uns das oder wollen wir ein bisschen mehr wissen?