K 8 – Adverbien, Angaben, Modalwörter

5 Juli 2016
Angaben speziell zu einem Wort
 
Bei einer besonderen Klasse von Angaben ist die Position im Satz von Anfang an klar festgelegt. Es sind Angaben, die sich ganz eindeutig einem bestimmten Wort widmen, um speziell dieses zu bestimmen. Für sie gilt die gleiche Logik wie für Adjektive, die sich vor dem Nomen niederlassen, das sie verzieren wollen:
 
Sergeys Familie war bitter arm.
Auf der Kolchose dort war Sergey der einzige Junge ohne Fahrrad. 
Und das, obwohl die Mutter so hart arbeitete.
 
Wie sollen wir uns die Armut der Dycks vorstellen? Und wie jenes dort und wie die Arbeit der Mutter? Die fett gedruckten Worte helfen dabei und haben sich entsprechend vor die Worte gesetzt, die sie erklären wollen.
 
Kommentare
 
Dann gibt es eine Sorte von Angaben, mit denen wir Sprecher unsere Aussage kommentieren können: vielleicht, wahrscheinlich, leider, glücklicherweise ... Auch hier gilt wieder: Die Angabe steht vor dem Satzteil, zu dem sie einen Kommentar abgeben möchte: 
  
Sergey ist zweifellos eher ein Mann der Tat als ein Bücherwurm.
Als Salli ihn ganz zu Beginn nach seiner vormaligen Lektüre fragte, hat er aber interessanterweise nicht die ganze Wahrheit gesagt.
 
 Soweit solche Angaben (in manchen Grammatiken heißen sie Modalwörter) sich auf die gesamte Aussage beziehen, stehen sie am besten ganz vorne im Satz. Sie wollen dann ja alles kommentierend umgreifen, nicht nur ein Satzglied:
       
In Wirklichkeit hat Sergey nämlich nicht nur den „Reiter ohne Kopf“ gelesen, sondern Tolstoi, Gogol, Gorki, Tschechow und Puschkin. Aber das war in der Schule, das hat er nicht selbst gewählt; 
möglicherweise galt es ihm deshalb wie nichts und er hat keinen der Klassiker genannt? 
Überhaupt ist dies einer seiner Grundsätze: Nicht über etwas reden, bevor man es nicht geschafft hat. 
Vielleicht hält er ja darum so konsequent den Mund, wenn Salli ihn zu seinen Plänen befragt.
 

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