Vorweg ein Brief an den Leser
26 Mai 2016
Lieber Leser, es könnte sein, dass wir uns kennen:
Du bist Germanistikstudentin im dritten Semester. Oder Gymnasiallehrer für Deutsch oder die Mutter einer vierzehnjährigen Realschülerin, gerade kommst du aus der Sprechstunde des Deutschlehrers oder du hast Deutsch als Fremdsprache studiert und unterrichtest im In- oder Ausland Deutsch oder du hast Deutsch als Fremdsprache nicht studiert und unterrichtest trotzdem (z.B. Flüchtlinge) oder du übersetzt oder schreibst Bücher oder Zeitungsartikel oder liest gerne, liebst die deutsche Sprache – und manchmal fühlst du ein Ungenügen dabei, weil du gern mehr über sie wüsstest.
Ist es so? Dann kennen wir uns. Für dich habe ich „Die Grammatik der Rennpferde“ geschrieben.
Die Grammatik der Rennpferde
Es sollte ein neuartiges Grammatikbuch werden, worin ich das Wesen des deutschen Satzes erklären wollte. Nicht § für §, sondern in einer Umgebung, wo die Sprache prinzipiell zu Hause ist, also in einem Text. Damit der Text Spaß macht, sollte es ein Roman sein mit Held und Heldin, mit einer Liebesgeschichte und einem Rennpferd. Und die Grammatik sollte darin neben den beiden Helden herziehen und ihrer eigenen Dramaturgie folgen, denn Grammatik ist nicht so staubtrocken, wie viele meinen, sondern aufregend wie ein Pferderennen.
Buchhändler haben Verständnis verdient
Ich habe also einen Grammatikroman geschrieben oder eine romanartige Grammatik. Ein paar Leute, die mich zu der Zeit berieten, haben mich auf die Buchhändler hingewiesen, die bei so einem Mischling nicht wüssten, in welches Regal sie ihn stellen sollten. Buchhändler haben Verständnis verdient, also habe ich den Grammatikroman wieder auseinander gefieselt. Der Roman kann jetzt problemlos zum Buchhändler (drittes Regal links), die Grammatik zur „Grammatik der Rennpferde“ gibt es hier zu lesen.
Grammatik blogweise
Grammatik blogweise, die nächsten 63 Beiträge lang. Alle zwölf Kapitel des Romans werden wir die Sprachlehre entlang gehen – von Sallis Zoo der Wortarten bis muh, mäh, miau und der Frage, seit wann eigentlich der Mensch spricht. Zusammen mit Salli, Sergey, dem Rennpferd Katka und ein paar weiteren Figuren aus Sallis Schule oder Sergeys Rennbahnwelt. Wer will, kann den Roman dazu lesen, vielleicht macht ihm die Grammatik dann noch mehr Spaß.
Sallis Blickwinkel
Ganz unwichtig ist Sallis Blickwinkel übrigens nicht für diesen Grammatikblog. Es ist uns nämlich sehr bewusst, dass über vieles, was hier steht, gestritten werden kann, teils auch schon lange gestritten wird. Wir wollen aber keine langwierige Geschichte dieser Streitigkeiten vorlegen, sondern die Dinge pragmatisch sehen. So wie Salli, die als Sprachdozentin zwar viel gelesen hat, letztlich aber immer den Blickwinkel der Praktikerin einnimmt. So dass möglichst alle alles verstehen. Sollte sich jedoch Unbehagen regen, weil jemand eine andere Theorie einleuchtender findet oder noch einmal nachfragen möchte – bitte sehr, dafür gibt es die Grammatik-Hotline auf dieser Homepage. Da antworte ich gerne und sofort. Auch auf Fragen, die über das Thema dieses Blogs hinausgehen oder wenn mir jemand einen schönen Gruß hinterlässt. Die Grammatik-Hotline versteht sich ebenso als Notrufdienst wie als Gästezimmer.