Porträts ehemaliger Studenten
Aus der ganzen Welt sind sie gekommen, aus allen Kontinenten. Ich erinnere mich an zwei Südafrikaner, einer war weiß, der andere schwarz, zufällig saßen sie im gleichen Kurs,die an einem heißen Sommertag im Schulhof einen Regentanz aufführten, unser Direktor kam heraus und lächelte.
Ich erinnere mich an das Kleeblatt Sinan, Anneli und Hamada, später haben Sinan und Anneli geheiratet und sind nach Schweden gezogen. An die türkische Mutter, die mir einen Brief schreibt und sich bedankt, dass ich ihren Buben unterrichtet hätte. Zwei Jahre später sitzt seine Schwester in meinem Kurs – irgendwie kennen wir uns schon. Oder an Rowolson aus Haiti, der in einer Kurzgeschichte von mir seinen deutschen Onkel entdeckt.
Traurige Geschichten gab es auch. Ich erinnere mich an Ahmed, der mir die Geschichte seiner Flucht aus dem Irak erzählte. Ich erinnere mich an die unglücklich verliebte blonde Barbara aus Spanien, an die aufgeweckte, reizende Zeljka aus Bosnien, der mitten im Unterricht die Nachricht von ihrem getöteten Bruder überbracht wurde und an Onar aus der Türkei, der sofort ihre Sachen packte, sie um die Schulter fasste und nach Hause begleitete.
Hier möchte ich einige von ihnen vorstellen.
20 März 2017
Meine Güte – Medieninformatik! Das studiert Ioana jetzt. Dabei ist es doch noch gar nicht so lange her, dass sie in meinem Kurs saß. Irgendwann mal war sie meine Studentin ... und schreibt jetzt:
16 März 2017
Sie hat in Armenien Tischtennis gespielt. Und zwar in der Nationalmannschaft! Dann musste sie auch noch Deutsch lernen – und jetzt arbeitet sie sich vor zu den Texten von Altmeister Goethe.
15 März 2017
So ein ernsthafter junger Mann! So ein vielseitig interessierter Mensch – ein Mediziner, der Brecht gelesen hatte! Und so ein hilfsbereiter, freundlicher Klassenkamerad – ihn haben wirklich alle gemocht. Hier kommt Christos mit seiner Geschichte.
14 März 2017
Brasilianer im Unterricht bringen immer Swing in die Klasse. Dass sogar ein Kurs mit dem Titel „Grammatik kompakt“ Heloisa so viel Spaß gemacht hat, muss schon auch an ihr selbst gelegen haben.
13 März 2017
2010 im Winter: eine bunte Klasse mit Teilnehmern aus Georgien, Russland, Italien, Griechenland, Japan. Eine sitzt drin, die Deutsch lernen will, um es später selbst zu unterrichten. Sie hat es geschafft! Heute leitet sie ein Spracheninstitut für Deutsch in Thessaloniki. Und das schreibt sie:
9 März 2017
"Locker vom Hocker" hat er die finale Prüfung abgelegt. Und das, obwohl er im Koffer, mit dem er in Deutschland ankam, nur ein A1-Zeugnis mitbrachte. Nebst einem Traum. Hier ist Iwan mit seiner Geschichte:
8 März 2017
Sie konnte einfach nicht aufhören zu lernen, blieb oft nach dem Unterricht noch im Klassenzimmer und bat darum, eine Frage stellen zu dürfen. Nachdem sie die letzte Prüfung bestanden hatte, hat sie noch die Oberstufe besucht. Eine Stufe darüber gibt es nicht mehr – wie schade: Justa hätte gern noch sieben weitere Kurse draufgesetzt. Als ich vor langer Zeit mal beschloss, Spanisch zu lernen, bin ich deswegen für ein paar Wochen nach Granada gezogen und habe Justa wieder gesehen. Aber auch in München gibt es manchmal ein Mini-Klassentreffen. Das schreibt sie:
7 März 2017
Als wir den Kursabschluss feierten, erzählte mir Hussain, dass er tags zuvor bei einem Bewerbungsgespräch den Personalchef auf einen Fehler im Deutschen aufmerksam gemacht hatte. Prompt bekam er den Job. Hier die Geschichte seiner zweijährigen Karriere vom "deutschlosen" Hussain bis zum ziemlich perfekten Deutschkenner.
6 März 2017
Warum schreibt eine Weißrussin mit, wenn ich etwas zum Unterschied vom deutschen und italienischen Tempussystem sage? Damals hat sie es mir erklärt. Und hier erzählt sie es uns.
2 März 2017
Sie hatte einen verwegenen Hut auf und sah immer so spitzbübisch und selbstbewusst drein. Ich hielt sie gleich für eine Künstlerin. Hier kommt Salome mit ihren Eindrücken aus dem Deutschunterricht.
Themen
Reisebilder
Ich verreise eigentlich nur, um Freunde zu besuchen oder an meinem Reiseziel zu arbeiten. In den letzten Jahren waren das Orte in Rumänien, Russland, Griechenland und Georgien. Von dort wird es hier Bilder geben und ein wenig Text. Nichts Spektakuläres, nur Innenansichten. Und ganz normale Einheimische.
Rezensionen
Wenn mir ein Buch nach 40 Seiten immer noch nicht gefällt, lese ich es nicht weiter, kann es also auch nicht rezensieren. Deshalb stelle ich hier ausschließlich Werke vor, die ich wirklich empfehlen möchte. Oder – seltener – die mich so empört haben, dass ich meine, davor warnen zu sollen.
Porträts ehemaliger Studenten
Aus der ganzen Welt sind sie gekommen, aus allen Kontinenten. Ich erinnere mich an zwei Südafrikaner, die an einem heißen Sommertag im Schulhof einen Regentanz aufführten. Ich erinnere mich an Sinan, Anneli und Hamada, an Ahmed, Barbara und Zeljka, alle ganz verschieden, jeder interessant. Hier möchte ich einige von ihnen porträtieren.
Porträts Übersetzer
2019 im Mai kamen wir in Thessaloniki zusammen: vier Deutsche und zehn Griechen, alle damit beschäftigt, Texte aus der einen Sprache in eine andere zu übersetzen, aus der einen Kultur in die andere, alle leidenschaftlich um Sprache bemüht.