Ana-Ruxandra Meres (Rumänien)
27 März 2017
Zwei Rumäninnen saßen in diesem Kurs – sie hätten verschiedener nicht sein können: die eine groß und schwarzhaarig, die andere klein und blond, eine aus dem Süden, die andere aus dem Norden. Und beide sprühten sie nur so vor Geist und Witz. Ana-Ruxandra konnte außerdem noch singen wie ein Zeisig und hat zusammen mit ihrer Tochter die berühmten Konzerte unserer Deutschkurse bereichert. Heute ist sie dran und erzählt, wieso es mit ihrer Karriere als Straßenkünstlerin nicht geklappt hat.
Ich war bereits im dritten Modul des Deutsch-Kurses angekommen. Nachdem die vorherigen Dozenten leicht lächelnd Druck im deutschsprachigen Universum ausgeübt haben, durfte ich nun an Angelikas Kurs teilnehmen. Angelika ist die wohl lustigste Dozentin, die man sich vorstellen kann und ich hatte die Freude, sie kennenzulernen.
Ich war 25, frischgebackene Mutter und erst seit einem Jahr in Deutschland. Mein Mann wuchs zweisprachig auf, mit Deutsch und Rumänisch. Ich Glückspilz habe alle möglichen Sprachen gelernt außer Deutsch.
Liebe lässt uns alle möglichen verrückten Entscheidungen treffen und so landete ich in Deutschland und zugleich in Angelikas Kurs.
Und zum ersten Mal habe ich beim Deutschlernen viel gelacht. Ich liebte ihre Geschichten über ihr Pferd, über die deutsche Bierkultur und über die deutsche Sprache. Endlich machte es Spaß, Deutsch zu lernen. Am Anfang kompensierte ich meine geringen Kenntnisse mit viel Pantomime und sie meinte, dass, falls ich keinen anderen Job finde, ich bestimmt als berühmte und reiche Mimin am Münchener Marienplatz landen werde.
Heute arbeite ich zwar nicht als Mimin, dafür aber als Verwaltungsassistentin bei esz AG calibration & metrology in Eichenau und kämpfe immer noch mit der deutschen Grammatik.
Ich teile mittlerweile die Ansicht vieler Leute, dass das Leben zu kurz ist um Deutsch zu lernen. Aber es macht trotzdem Spaß, immer wieder neue Geheimnisse dieser Sprache kennenzulernen.
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