Açelya Türkmen (Türkei)
23 März 2017
Was lernt man im Deutschkurs? Na, Deutsch natürlich. Manchmal aber auch, dass man eigentlich ein Sprachtalent ist und sich für das ganze Berufsleben umorientieren sollte. Hier kommt Açelya und erzählt, wie das bei ihr war. 

Ich wollte Deutsch lernen, weil ich in Deutschland BWL studieren wollte. Am Anfang habe ich insgesamt 5 Monate einen Kurs besucht, danach habe ich die TestDaF-Prüfung bestanden. Trotzdem gab es keinen Studienplatz für mich, wegen der langen Wartezeit habe ich dann noch einen C1-Kurs besucht.
Es war eine Super Zeit beim Deutschkurs, ich habe viele Freunde aus verschiedene Länder kennengelernt und dadurch auch verschiedene Kulturen. Besonders hat mir der nahe Kontakt zwischen Schülern und Lehrern gefallen und dass der Deutschkurs so intensiv war.
Ich habe dann mein Studium in Deutschland abgebrochen und bin zurück in meine Heimat gegangen und zwar, weil ich gemerkt habe, dass BWL überhaupt nicht zu mir passt. Das kam auch vom Deutschkurs, damals habe ich gemerkt, dass ich Talent und Interesse an Sprachen habe. Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich regelmäßig lernen. Und das hat richtig Spaß gemacht! Eine Sprache sollte man genauso lernen, wie unsere Lehrer es uns beim Deutschkurs beigebracht haben: Sprache + Kultur. Erst wenn man die Kultur eines Landes kennt, kann man seine Sprache wirklich sprechen. Dann erreicht man den wichtigsten Zweck von Sprache: Kommunikation! Als ich das verstanden habe, war ich gerade mit dem Deutschkurs fertig und unglücklich mit meiner Entscheidung zu meinem Studienfach. Am liebsten hätte ich schon damals Translationswissenschaften studiert, aber leider durfte ich mein Studienfach nicht wechseln.
Inzwischen bin ich an der Istanbul Universität und studiere Translationswissenschaften im 6. Semester. Gleichzeitig arbeite ich an der Uni als studentischer Assistent. Ich bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung, trotz alledem!
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