Ufa 2017 – Der DAAD – trocken und saftig.
26 April 2017
Am Abend treffen sich wieder in der Uni die Alumni des DAAD. Erst gibt es die in Russland unvermeidlichen Erfrischungen: Tee und Bliniy mit Karamellsauce. Es folgen Vorträge zu DAAD-Programmen und Wissenschaftsdeutsch. Und dann – am Ende dieses langen Tages – dürfen wir richtig feiern. Und zwar im usbekischen Lokal "Izum", ein turksprachiges Wort, das auf Deutsch wie auf Russisch "Rosine" heißt.
Wie es sich für eine feine Gesellschaft gehört, sitzen wir in einem mit dunkelroter Seide ausgeschlagenem Séparée. Auf dem Tisch stehen schon die Vorspeisen: frisches Gemüse, marinierte Pilze, diverse Pasten aus Aubergine, Sesam, Knoblauch. Alles leuchtet in Rot und Grün.
Galia, Andreas und ich bereuen unsere leichtsinnige Bliniy-Völlerei vor ein paar Stunden. Noch mehr als die beiden Hauptgänge aufgetragen werden: Manti – mit Pilzen und Käse gefüllte, gedämpfte Teigtaschen (in der Türkei kennt man sie als mantı) und der Plow. Plow ist die sprachlich russifizierte Wiedergabe des persischen Pilaw, ein Reisgericht, das sich mit jeder Art Fleisch, aber auch mit Gemüse oder Pilzen zubereiten lässt. Alle meine russischen Freunde haben immer neidlos zugegeben, dass in Plow-Fragen die Usbeken an der Spitze stehen. Seit Jahren kaufe ich deshalb auch immer die klassischen Gewürze dafür auf dem Orenburger Markt „beim Usbeken“. Nun also der Beweis – in schwarz-goldenen Samt gekleidet rollt der Koch das Meisterwerk herein: ein großes Becken voll mit duftendem, gewürztem Reis, darauf riesige Knoblauchknollen und gebratene Wachteln.
Als wir die Vögel aufschneiden, stellt sich heraus, dass sie noch mit Lammhack gefüllt wurden. OMG – diese verdammte Bliniy-Fresserei! Aber es hilft ja nix, heldenhaft und ohne weitere Klagen verzehren wir die Wachteln auch noch. Zum Glück gibt’s Wodka in Russland. Der hilft gegen den Völletod.
Blog abonnieren
Themen