Übersetzerin mit Leidenschaft und Umsicht – Michaela Prinzinger

25 Juni 2019

Ja, sie lebt vom literarischen Übersetzen, übersetzt für den Diogenes Verlag Petros Markaris, das will einiges heißen, denn dieser Autor ist berühmt, beliebt in Deutschland und produktiv noch dazu. Aber auch Michaela braucht noch ein zweites Standbein, dolmetscht oder übersetzt Sachtexte. 

Und sie hat den diablog.eu gegründet. Der diablog versteht sich als zweisprachiges Kulturportal, in dem vor allem auch die Kulturvermittler sichtbar werden sollen. Das hat sich Michaela sehr bewusst zum Anliegen gemacht, weil „man als Übersetzer ja eher schüchtern ist, sich gern in den Schatten des Autors stellt.“ Andererseits ist es ja nicht so, dass sich Texte von selbst übersetzen. 2014 ist dieses Portal entstanden, aus einer persönlichen Lebenskrise sollte es herausführen und Türen öffnen zu einem zeitgenössischen Griechenlandbild, nicht romantisierend, ohne Verklärung, ohne Projektion. 

Wie erlebt sie die Krise? Na ja, der Schritt heraus aus einer privaten Krise hat ja gleich hinein geführt in eine gesellschaftliche, denn gerade damals begann das, was alle hier in Griechenland nur „i krisi“ (die Krise) nennen. Natürlich hat sie eine sehr nahe Sicht auf die Krise, für den diablog aber beschlossen, ihrem persönlichen Motto zu folgen, das lautet: Nicht Fragen folgen wie „Schaffst du das? oder „Warum machst du das nicht auf Englisch?“ Sondern nur ihrem Gefühl zur Sache. Eben das wünscht sie sich auch für Griechenland. Ach ja, und etwas mehr Nachhaltigkeit wäre toll.

Die deutsch-griechischen Beziehungen betrachtet sie als Profi ausschließlich unter dem kulturellen Aspekt. Im diablog soll der politische Alltag, welchen Konjunkturen er immer gerade folgt, nicht auch noch das Klima bestimmen.

Michaela, was wünschst du dir? Sich selbst zu gestatten, glücklich zu sein. Und das richtige Maß finden in allem was man tut und was man nicht tut.

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Michaela Prinzinger hat den Workshop zusammen mit Theo Votsos organisiert, moderiert, war stets zur Stelle, wenn jemand Übersetzungs- oder Dolmetschhilfe brauchte, und vom morgendlichen Erstschwätzchen am Frühstücksbüffet bis zur offiziellen Begrüßung von Konsulen und Institutsdirektoren wäre diese wunderbare Woche ohne sie auf keinen Fall denkbar gewesen. Sie war es, die immer wieder auf die Tools hingewiesen hat, die eine Übersetzung braucht, auf die Notwendigkeit von Recherche noch jenseits aller Wörterbücher.

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