Die Tante aus Marokko, Mülltrennung und ein deutscher Kartoffelsalat
25 April 2017
Großer Auflauf in der Pilotschule Nr. 61 nach dem Mittagessen. Schüler und Lehrer versammeln sich in der Aula, werden begrüßt von ihrem Direktor und Irina Faritowna, die hier in ihrer Eigenschaft als Präsidentin vom baschkirischen Deutschlehrerverband spricht, und nehmen ihre Instruktionen entgegen. Fünf Gruppen, erkennbar an verschiedenfarbigen Kappen, schwirren los, um sich mittels diverser Aktivitäten der deutschen Sprache zu widmen.
Wir schauen erst mal bei den Grünen vorbei. Unter Anleitung von Tatjana und Snetschana, zwei Öko-Aktivistinnen aus Ufa, wird auf deutsch die (deutsche) Mülltrennung gelernt. Snetschana tanzt dazu als Bio-Mülltonne verkleidet im Klassenraum umher. Zusammen mit Tatjana schreiben die Kinder Zettel voll mit Wörtern wie „Bananenschale“, „Glasflasche“, „Papier“ und „Plastik“ und legen die dann in den entsprechend aufgestellten Papptonnen ab.
Einen Raum weiter lernen die Gelben mit Lehrerin Liana das Lied „Meine Tante aus Marokko“. Dazu sieht man auf dem Monitor die Tante, wie sie auf zwei Kamelen galoppiert und aus zwei Pistolen schießt. Unglaublich, wieviel neuen, nicht alltäglichen Wortschatz die Kinder beim Singen bewältigen. Die Begeisterung ergreift auch die deutschen Gäste: „Piff-paff“ schreien wir laut, „Jammer-jammer“, „Hoppeldihopp“!
Die Tante aus Marokko hat uns so in Bann geschlagen, dass wir bei der dritten Gruppe, den Weißen, nur noch das fertige Ergebnis bestaunen können – einen deutschen Kartoffelsalat (deutsch in der Tat: Es fehlt die Mayonnaise, die für russische Salate unverzichtbar ist).
Und dann präsentieren alle ihre Produkte in der Aula: ein physikalisches Experiment, das zum Händewaschen animieren soll, Tanz, Tante, Kartoffelsalat und Mülltrennung.
Für letzteres haben die Grünen sogar noch ein Betttuch besprüht: „Wir lösen alle Müllprobleme“, erklären die Kinder so feierlich wie optimistisch.
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