Crinas rumänische Hochzeit – die Anfahrt
20 Dezember 2016
Im Sommer 2016 hat unsere Crina zum zweiten Mal geheiratet. Den gleichen Mann. Nur dieses Mal nicht auf einem Münchener Standesamt, sondern da, wo sie herkommt: einem kleinen Dorf in – jawohl! – Transsylvanien. Dahin sind wir also gefahren, mein Mann und ich als zwei von drei Trauzeugen.
Das erste, was man in Rumänien sieht: Pferde, Pferde, Pferde.
Das zweite: Vor fast jedem Haus in fast jedem Dorf steht ein mit Blumen beladener Gekreuzigter in Holz, ein Straßen-Inri sozusagen.
Aus alten Tagen ist zumindest auf unserer Strecke nicht mehr viel stehen geblieben. Das einzige Hammer-und-Sichel-Emblem fand sich auf diesem verkommenen Kombinatskasten:
Zurück zur Moderne. Die sieht für eine rumänische Braut, ihre Jungfern und weiblichen Trauzeugen mindestens einen halben Tag beim Coiffeur vor, wo Haare gewaschen, gesalbt, schmerzhaft gewickelt, gespannt und unter der Haube erhitzt werden, anschließend besprüht, bis sie eine metallene Struktur annehmen und dann mit Kamm und Bürste in Form gebracht werden. Ich war nach dieser Prozedur gefügig bis zur Willenlosigkeit und habe mich in einen Raum führen lassen, wo noch eine Frau mit dem Malkasten auf mich wartete.
Crina dagegen – abgehärtet und ohnehin von heldischem Charakter hat von ihrem Sitz unter der Haube aus noch telefonisch die Regie über den weiteren Verlauf ihrer Hochzeit übernommen – mit rumänischen Verwandten, aus Deutschland und Spanien angereisten, orts- und sprachunkundigen Gästen, dem Hotelchef, wo wir alle untergebracht würden, sowie weiteren wichtigen Verantwortlichen wie Küchenmeister, Zuckerbäcker, Musikanten. Sogar ein bräutlicher Austausch von Witzen mit Schwägerin Dora war noch drin:
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