Dagmar Geisler. Siebzehneinhalb Methoden, Tim Brinkmann um die Ecke zu bringen
11 März 2017
Dieser Tim Birkmann muss ja wirklich ein toller Typ sein, wenn Jojo so darauf versessen ist, ihn um die Ecke zu bringen. Die Methode allerdings will bedacht sein: Ersäufen? Erschlagen mit Hilfe eines Monster-Brokkolis? Oder sollte er sich doch besser zu Tode tanzen? Schon ist Jojos Zeichenstift am Werk.
Wenn man es nicht schon dem Auf und Ab ihrer Gefühle entnehmen könnte – von der coolen Bleistiftmörderin bis zur Wasserleiche im eigens voll geweinten "Großen Tränensee" – spätestens nach den köstlichen Zeichnungen von Dagmar Geisler ist Jojo einem genau so zum Leben erweckt worden wie Tim, und und wirklich sieht er "scheißgut aus, der Typ." So gelungen wie die beiden Helden sind auch alle Nebenfiguren geraten: Aysin, die beste Freundin, Mam und Pap, die gerade den Kopf voller eigenen Sorgen haben, Henry, der kleine Bruder mit den rosa Reinbeiß-Bäckchen und die drei "Stiefschwestern", Jojos zickige Klassenkameradinnen, die sich wie bei Aschenbrödel einfach herausnehmen, ihre Nagelstudio-Krallen auf Jojos Märchenprinz abzulegen. Also wirklich, solchen Zimtzicken kann Jojo doch nur noch die Augen auskratzen wollen, so dass sie am Schluss – na bitte, hier ist zu sehen, wie man als Zimtzicke gerechterweise endet:
Gerade die Alltagsdinge (wie eine "Rosinenschnecke") aber auch unseren täglichen Umgangssprech (wie die "Zimtzicken" oder eine "Heulboje") hat Frau Geislers Zeichenstift so verblüffend ernst genommen, dass das Schmunzeln garantiert werden kann.
Wundervoller Comic-Roman um Liebe, Kunst und Jungsein. Altersempfehlung für jüngere Leute:12 - 14.
Ältere Menschen dürfen sowieso immer.
Tags: Dagmar Geisler, Jugendbuch
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