Alicia jagt eine Mandarinente
Pressestimmen Leseprobe Interview
Drei Mitvierziger aus Europa bereisen das Land, wo
das „Gesicht“ die größte Rolle spielt. Aber sind es wirklich nur die
Chinesen, die eine Fassade
brauchen?

Irgendwo in Beijing muss sie zu
finden sein: die Skulptur einer Mandarinente, die Gregor für seine
Frau Didi bestellt hat. Für seine Frau oder für die jugendliche
Geliebte? Alicia, beste Freundin von Didi, begabt mit
Nibelungentreue und geschlagen durch die Neigung Fremdwörter zu
verwechseln, jagt durch Beijing – sie muss diese Ente finden und
jede Spur von Gregors Schandtat vernichten, bevor Didi dessen
Treulosigkeit entdeckt.
Alleine ist Alica nicht auf ihrer Entenjagd: Mit ihr reisen Gatte Theo und Didi selbst, die China „hinter den Kulissen“ erleben möchte. Sie erhält es, das authentische China – mit seinen Millionen Menschen, mit einem Zauberdoktor, einer Geheimnisse hütenden Dolmetscherin, einem Wanderführer ohne anständige Stiefel und einem unerwarteten Abenteuer auf der „Wilden Mauer“.
Alleine ist Alica nicht auf ihrer Entenjagd: Mit ihr reisen Gatte Theo und Didi selbst, die China „hinter den Kulissen“ erleben möchte. Sie erhält es, das authentische China – mit seinen Millionen Menschen, mit einem Zauberdoktor, einer Geheimnisse hütenden Dolmetscherin, einem Wanderführer ohne anständige Stiefel und einem unerwarteten Abenteuer auf der „Wilden Mauer“.
Eine Geschichte
über Liebe, Freundschaft und die Kunst, sein Gesicht zu
wahren.
In jeder Buchhandlung oder online über den Buchhändler meines Vertrauens als
Printausgabe oder E-Book.

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Pressestimmen
„Ich habe mit der wunderbaren Alicia mitgelitten, die kalte egoistische Didi verdammt und Theo, Alicias Fels in der Brandung, bewundert. Ein sehr empfehlenswertes Buch.“
– Rebecca Schönleitner in: Die Dorfzeitung 09.01.2019
„Ein großartiger Reise- und Frauenroman mit toll beobachteten Charakteren. Schwungvoll und tragikomisch.“
– Susanne Walsleben in: Für Sie 10.09.2018
„Wieder ein Lesegenuss, der variantenreich Tragisches wie Humorvolles und Nachdenkliches in sich zu vereinigen weiß.“
– Mainhattan Kurier 27.08.2018
„Kann durchaus sein, dass man nach der Lektüre Lust bekommt, selbst die Große Mauer bei Beijing zu besuchen.“
– Ostfriesisches Tageblatt 22.08.2018
„Mit vielen Dialogen lebendig gestaltet und süffig geschrieben.“
– Guida Kohler in: Zürichsee-Zeitung 12.07.2018
„'Alicia jagt eine Mandarinte' erlaubt Einblicke in die chinesische Kultur.“
– Maria zu Klampen in: Münsterland Zeitung 12.07.2018
„Der Roman spielt geschickt mit den europäischen Vorurteilen gegenüber Chinesen und zeichnet ein amüsantes Bild vom Kulturschock der Reisenden.“
– Evelin Schmidt in: bv. Borromäusverein Juli 2018
„Ein sehr kurzweiliger und unterhaltsamer Roman über zwei Freundinnen, die ein gemeinsames Ziel, aber unterschiedliche Intentionen haben.“
– Pia Lackner in: bn Bibliotheksnachrichten Juni 2018
„Einfühlsam.“
– Anke Gappel in: Bella 16.05.2018
„Witzig und tragisch.“
– Super Illu 19.04.2018
„... Bräuche und Charaktere der Chinesen aus erster Hand.“
– Beatrix Petrowski in: BuchAviso 10.04.2018
„... so originell wie die Erzählkunst einer Isabel Bogdan.“
– Susanne Fleischer in: Literaturmarkt 03.04.2018
„Nach 'Die Grammatik der Rennpferde' hat Angelika Jodl wieder ein sehr kluges und warmherziges Buch vorgelegt.“
– Doris Wassermann in:Westfalen-Blatt 01.04.2018
„Klug und pointiert erzählt.“
– Buch Aktuell Frühjahr 2018
Mehr lesen...
Interview
dtv hat mich interviewt zum
Roman „Alicia jagt eine Mandarin Ente“, zur
Recherche für dieses Buch und zu meinem chinesischen
Adoptivsohn.

Leseprobe
Schon kamen die
blauen Fliesen der nächsten Haltestelle in Sicht, auf den Schienen
kreischten die Bremsen, in drei Wellen brachte der Fahrer die U-Bahn
zum Stehen. Bei jedem Schub taumelten die Fahrgäste nach vorne, dann
zurück. Alicia ließ ihre Tasche fallen und versuchte, die bereits von
etlichen Händen umklammerte Metallsäule zu fassen. Die Türen öffneten
sich keuchend, und sofort brach Hektik los, Füße stolperten über
Füße, Ellbogen brachen sich einen Weg, ein Hut wurde um dreißig Grad
gedreht.
Nur das Liebespaar neben Alicia behielt seine Position bei. Elastisch fing der Mann alle Bewegungen mit seinem Körper ab, er war nicht groß, er wiegte sich und die Frau, die er in seinen Armen hielt, während er sie küsste. Sie löste sich von ihm, legte den Kopf zurück, einen Moment lang sah Alicia ihr Gesicht: hell, schön, lilienhaft. Und so jung. Ein Kätzchen.
Immer noch bahnten sich einzelne Passagiere ihren Weg nach draußen, neue brachen stampfend herein, das Mädchen schob sich an ihnen vorbei zum Ausgang, den Blick weiter sehnsüchtig ins Wageninnere gerichtet. Auf dem Bahnsteig drehte sie sich um. Fauchend schlossen sich die elektrischen Schwingtüren, das Mädchen drückte weiße Zähne auf ihre Unterlippe, übermütig lachten ihre Augen, sie öffnete die Lippen, warf eine Kusshand. Die Bahn fuhr los.
Der Mann stand mit dem Rücken zu Alicia, sie hatte die ganze Zeit nur seine Schultern und den Hinterkopf gesehen und fand, dass er eine unglaubliche Ähnlichkeit mit Gregor hatte – dieser schmale Körper, der dunkle Stoppelschnitt, die feinen Ohren eng an den Schädel geschmiegt.
Der Mann drehte sich um. Es war Gregor.
Die Bahn rollte und holperte.
„Na?“, sagte er, während er nach der Metallstange neben Alicia griff. Seine Handkante berührte ihre, sofort rutschte sie mit ihrer Hand einen Zentimeter nach unten.
„Steigst du auch die nächste aus?“, fragte er.
Den Arm an die Seite gepresst, zerrte sie sich ihren Jackenärmel vom Handgelenk, um auf die Uhr zu sehen. „Achtzehn Uhr hieß es doch? Didi hat achtzehn Uhr gesagt.“
„Dann bist du ja genau so früh dran wie ich“, sagte er und grinste.
Seine Dreistigkeit war unglaublich.
Sie verließen die U-Bahn, gingen nebeneinander her. Ein Spätnachmittag im März, ein paar Spatzen schrien von den Bäumen, in den Pfützen am Boden spiegelten sich die letzten Wolken.
Das Lokal stand halb verborgen hinter immergrünem Buschwerk. Gregor drückte gegen die schwere Tür, ließ sie zuerst eintreten. Sie stand im Halbdunkel des Eingangsrondells, vor sich den schweren Wollvorhang, der die Eintretenden vom Restaurant trennt. Dieses Mal kam sie ihm zuvor. Bevor Gregor weitere Galanterie beweisen konnte, schlug sie den Vorhang zur Seite und marschierte durch den langen, leeren Raum zu dem Hinterzimmer, wo sie immer zu viert saßen. Ihre Absätze tackerten auf dem Holzboden. Noch konnte sie sich ihren Hass erlauben, Didi und Theo kämen frühestens in fünfzehn Minuten. Zeit genug, um ihn zur Rede zu stellen.
Sie knöpfte sich die Jacke auf, wickelte sich den Schal vom Hals, die ganze Zeit schlug ihr Herz. Sie musste das ansprechen. Aber wie? Sollte sie Gregor befragen? So im Kommissarsstil? Wer ist dieses Mädchen, wie lang geht das schon, weiß Didi davon? Und dann er: Dasgehtdichnichtsan, dasgehtdichnichtsan. Aber überschweigen konnte sie ihre Entdeckung erst recht nicht, das wäre Verrat an Didi. Die Stille im Raum war etwas Hörbares, jedes Geräusch schleppte ein Misstrauen nach sich wie Schritte in der Dunkelheit. Sie zog einen Stuhl herbei. Da saß sie, gegenüber von Gregor, dem Mann, der ihre beste Freundin betrog. Dass er keine Skrupel hatte, war ihr seit längerem klar. Aber ein leibhaftiger Beweis ist noch mal etwas anderes.
Nur das Liebespaar neben Alicia behielt seine Position bei. Elastisch fing der Mann alle Bewegungen mit seinem Körper ab, er war nicht groß, er wiegte sich und die Frau, die er in seinen Armen hielt, während er sie küsste. Sie löste sich von ihm, legte den Kopf zurück, einen Moment lang sah Alicia ihr Gesicht: hell, schön, lilienhaft. Und so jung. Ein Kätzchen.
Immer noch bahnten sich einzelne Passagiere ihren Weg nach draußen, neue brachen stampfend herein, das Mädchen schob sich an ihnen vorbei zum Ausgang, den Blick weiter sehnsüchtig ins Wageninnere gerichtet. Auf dem Bahnsteig drehte sie sich um. Fauchend schlossen sich die elektrischen Schwingtüren, das Mädchen drückte weiße Zähne auf ihre Unterlippe, übermütig lachten ihre Augen, sie öffnete die Lippen, warf eine Kusshand. Die Bahn fuhr los.
Der Mann stand mit dem Rücken zu Alicia, sie hatte die ganze Zeit nur seine Schultern und den Hinterkopf gesehen und fand, dass er eine unglaubliche Ähnlichkeit mit Gregor hatte – dieser schmale Körper, der dunkle Stoppelschnitt, die feinen Ohren eng an den Schädel geschmiegt.
Der Mann drehte sich um. Es war Gregor.
Die Bahn rollte und holperte.
„Na?“, sagte er, während er nach der Metallstange neben Alicia griff. Seine Handkante berührte ihre, sofort rutschte sie mit ihrer Hand einen Zentimeter nach unten.
„Steigst du auch die nächste aus?“, fragte er.
Den Arm an die Seite gepresst, zerrte sie sich ihren Jackenärmel vom Handgelenk, um auf die Uhr zu sehen. „Achtzehn Uhr hieß es doch? Didi hat achtzehn Uhr gesagt.“
„Dann bist du ja genau so früh dran wie ich“, sagte er und grinste.
Seine Dreistigkeit war unglaublich.
Sie verließen die U-Bahn, gingen nebeneinander her. Ein Spätnachmittag im März, ein paar Spatzen schrien von den Bäumen, in den Pfützen am Boden spiegelten sich die letzten Wolken.
Das Lokal stand halb verborgen hinter immergrünem Buschwerk. Gregor drückte gegen die schwere Tür, ließ sie zuerst eintreten. Sie stand im Halbdunkel des Eingangsrondells, vor sich den schweren Wollvorhang, der die Eintretenden vom Restaurant trennt. Dieses Mal kam sie ihm zuvor. Bevor Gregor weitere Galanterie beweisen konnte, schlug sie den Vorhang zur Seite und marschierte durch den langen, leeren Raum zu dem Hinterzimmer, wo sie immer zu viert saßen. Ihre Absätze tackerten auf dem Holzboden. Noch konnte sie sich ihren Hass erlauben, Didi und Theo kämen frühestens in fünfzehn Minuten. Zeit genug, um ihn zur Rede zu stellen.
Sie knöpfte sich die Jacke auf, wickelte sich den Schal vom Hals, die ganze Zeit schlug ihr Herz. Sie musste das ansprechen. Aber wie? Sollte sie Gregor befragen? So im Kommissarsstil? Wer ist dieses Mädchen, wie lang geht das schon, weiß Didi davon? Und dann er: Dasgehtdichnichtsan, dasgehtdichnichtsan. Aber überschweigen konnte sie ihre Entdeckung erst recht nicht, das wäre Verrat an Didi. Die Stille im Raum war etwas Hörbares, jedes Geräusch schleppte ein Misstrauen nach sich wie Schritte in der Dunkelheit. Sie zog einen Stuhl herbei. Da saß sie, gegenüber von Gregor, dem Mann, der ihre beste Freundin betrog. Dass er keine Skrupel hatte, war ihr seit längerem klar. Aber ein leibhaftiger Beweis ist noch mal etwas anderes.
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